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Blogparade: „Ohne meine Hebamme…“

… hätte ich mehrere echte Probleme gehabt. Dieser Artikel ist zweigeteilt. Zum einen geht es um die Hebammen, die mich während der Geburt begleitet haben und zum anderen geht es um Ina, die mich nach der Geburt begleitet hat.

Ich hatte 5 Tage zu kämpfen, bis Kleinchen endlich da war. Ich wiederhole: FÜNF Tage. 120 Stunden. Wisst ihr, wie lang 120 Stunden sein können, zumal wenn man nicht weiß, wann sie enden, wann man endlich erlöst wird? Es brauchte ganze 4 Einleitungen, bis mein Körper endlich bereit war, Kleinchen herzugeben. 5 Tage pendelten Herr Eule und ich zwischen der Geburtsstation und dem Kreissaal. Immer wieder CTG, Untersuchung, Blut abnehmen… Es war heiß und stickig im Kreissaal, die Klimaanlage eher ein schlechter Scherz. Stunde um Stunde lag ich da und es tat sich nichts. Und dieses nichts tat dank unproduktiver Wehen auch noch sauweh. Ich hörte andere Frauen kommen. Sie schrien, dann schrie das Baby und sie verließen den Kreissaal wieder. Jedes Mal wenn ich zurück auf Station dackelte, sah ich das Mitleid in den Augen der Schwestern und der Frauen, die ihr Baby schon auf dem Arm hatten. In dieser Zeit lernte ich wohl jede einzelne Hebamme des Krankenhauses kennen. Besonders Manuela hat mir dabei immer wieder ordentlich die Nerven zusammengekratzt, damit ich noch ein wenig durchhalte. Und Raquel hat mich durch den schlimmsten Heulkrampf aller Zeiten begleitet und die Geburt an sich begleitet. Ohne ihren Mut und ihre Geduld wäre es wohl ein Kaiserschnitt geworden.

Und dann war da Ina. Wie durch Zauberei tauchte sie einige Tage nach der Geburt auf. Eine damals noch sehr entfernte Twitter-Bekannte aus Berlin hatte tatsächlich alle Hebammen meiner Stadt durchtelefoniert. DANKE nochmal dafür! Schon eine Stunde später saß Ina auf unserer Couch. Wir hatten da dieses winzige Würmchen, dass wir nicht verstanden, mir ging es von Tag zu Tag schlechter, die Nerven lagen blank… ohne Ina wäre ich nicht in die Klinik gekommen. Sie schaute kaum nach Kleinchen, denn der ging es super. Sie schaute hauptsächlich nach mir, danach, wie es mir ging. Und irgendwann reichte es ihr. Sie rief die diensthabende Ärztin der Klinik an, machte Druck, traf Entscheidungen für die wir nicht fähig waren. Tatsächlich war Ina nur zwei Wochen bei uns. Aber es waren wohl die wichtigsten zwei Wochen überhaupt. Dann wurde ich mit einer schweren Wochenbettdepression in die Psychiatrie aufgenommen. Und der Rest ist eine andere Geschichte.

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade „Ohne meine Hebamme…“ von babytalk.world. Hier der Link dazu: http://babytalk.world/

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